Brunnen bringt sauberes Wasser

2022-04-29 18:22:13 By : Ms. Monica Liu

Kirchenkreis Lübbecke unterstützt Wasserprojekt in Tansania – Erfahrungsbericht aus Bweranyange

Der Kirchenkreis Lübbecke hat seinen Partnerkirchenkreis Bweranyange in Tansania dabei unterstützt, in der Gemeinde Kiruruma einen Brunnen zu bauen. Ein aktueller Bericht aus der Gemeinde zeigt die Veränderungen die eine verlässliche Wasserquelle seit einem Jahr für das Dorf mit sich gebracht hat.

„Es ist ein großes Projekt, das dem großen Wasserproblem entspricht, mit dem die Bauerngemeinschaft in Bweranyange und im Diözesangebiet Karagwe im Allgemeinen konfrontiert ist“, heißt es in dem Bericht. Der Kirchenkreis Lübbecke hat es mit Brot für die Welt koordiniert, der Projektvertrag wurde unterzeichnet und so konnte es im Jahr 2020 finanziert und umgesetzt werden.

Ziel des Projekts war es, den Haushalten des Dorfes Biyungu, Gemeinde Kiruruma, Zugang zu sauberem und sicherem Wasser zu verschaffen. Die erste Phase bestand darin, einen Wasserzugangspunkt in der Nähe der Kirche bereitzustellen, einem zentralen Punkt in den umliegenden Dörfern. So sollte die Arbeitsbelastung für Frauen, Mädchen und Kinder beim Wasserholen verringert werden, indem die durchschnittliche Gehstrecke zum Brunnen auf zwei Kilometer verkürzt wurde.

Darüber hinaus wurde prognostiziert, dass Frauen mehr Zeit haben, sich auf andere Arbeitsaufgaben zu konzentrieren und Kinder mehr Zeit haben, sich auf das Lernen zu konzentrieren. Das Projekt kommt 400 Haushalte mit insgesamt etwa 2000 Personen zugute.

Um den Brunnen anzulegen wurde vermessen, ein Brunnenloch gebohrt, ein Kunststoffrohr, ein Kiesbett und eine Pumpe eingesetzt. Dann wurden die Wasserstelle und ein Hochbehälter eingerichtet, Versorgungsleitungen und eine Wasserentnahmestelle gebaut.

Den Auftrag zum Bau erhielt die Firma CIB Drilling United, ein auf Wasserbohrungen spezialisiertes Unternehmen, das sich gegen drei Bewerber durchsetzte. Nach der Untersuchung des Grundwassers kam es aufgrund der Covid-19-Pandemie, aber unter anderem auch wegen heftiger Regenfällen zu einigen Verzögerungen beim Start.

Die eigentlichen intensiven Bohrarbeiten nahmen dann eine Woche im August in Anspruch. Als letzte Projektaktivität folgte ein Seminar für die Mitglieder des Wasserkomitees, das in der zweiten Oktoberhälfte 2020 in Zusammenarbeit mit Dr. Anne-Christina aus Mwanza veranstaltet wurde. Letztere war auch für den Bericht des Wasserkomitees und den Finanzbericht verantwortlich.

Im Bericht zeigten sich die Gemeindevertreter zufrieden mit dem Verlauf der Umsetzung: „Das Projekt wurde ohne Zweifel effizient und effektiv umgesetzt.“ Auch der Transfer der Projektmittel und die Arbeit des Bohrunternehmen seien reibungslos verlaufen. „In Kiruruma und dem Kirchenkreis Bweranyange sind wir unserem Herrn Gott, unseren Partnern in Lübbecke, Brot für die Welt und allen Beteiligten sehr dankbar.“

Inzwischen ist das Wasserversorgungssystem der Gemeinde Kiruruma seit 14 Monaten im Einsatz. Die Gemeinde zieht daher ein positives Fazit: „Die Biyungu-Gemeinden müssen keine Entfernungen von bis zu zehn Kilometern mehr zurücklegen, um unsicheres und unsauberes Wasser zu holen. Dies ist eine großartige und wundervolle Befreiung für unser Volk.“ Die Wasserversorgung des Bohrlochs Kiruruma biete das sauberste und sicherste Wasser in der Region: „Wir erleben, wie Menschen aus weit entfernten Dörfern mit Kanistern kommen, um Trinkwasser für ihre Familien zu holen. Dies ist ein weiteres Teilen des ‚Brots für die Welt‘.“

Weiter berichtet die Gemeinde, dass Begünstigte über die neue Möglichkeit sprächen, ihre weiße Kleidung sauber zu halten, und dass sich die Häufigkeit von durch Wasser übertragene und wasserbedingte Krankheiten verringert habe – und die daraus resultierenden Krankheitstage und Behandlungsrechnungen.

Die Gemeinde Kiruruma erlebt einen reibungslosen Ablauf der kirchlichen Aktivitäten, insbesondere während Seminaren, Versammlungen und spirituellen Zusammenkünften über Nacht. „Einige Kirchenmitglieder kommen nicht nur mit Liederbüchern für den Sonntagsgottesdienst, sondern auch mit Wasserkanistern, um nach dem Gottesdienst Wasser zu holen.“ Bisher laufe die Wasserpumpe einwandfrei und effizient. Es sei kein technischer Fehler aufgetreten

Auch der gegründete Wasserausschuss arbeitet ordnungsgemäß, in enger Abstimmung mit dem Gemeindeausschuss, den Pfarr- und Bezirkspastoren. Der Wasserfonds wird ordnungsgemäß verwaltet. Es gibt Pläne, ein Wasserfonds-Bankkonto einzurichten und die Wasserentnahmestelle einzuzäunen, um eine gute Wartung der Wasserhähne und die Sauberkeit des Standorts zu gewährleisten.

In ihrem Bericht lässt die Gemeinde auch Nutzerinnen berichten. Erica Mulinda (69) erzählt: „Ich bin der Kirche sehr dankbar, dass sie die Wasserversorgung aus dem Bohrloch erleichtert hat, weil ich früher lange Strecken bergab gegangen bin, um Wasser aus den Sümpfen zu holen, das nicht sauber war. Während der Trockenzeit mussten wir uns um das schmutzige Wasser bemühen, weil die Wasserquelle Menschen aus vielen Dörfern anzog.“ Manchmal sei sie ohne Wasser zurückgekommen. Das Kochen sei eine Herausforderung gewesen, ganz zu schweigen vom Waschen von Kleidung und Utensilien. „Die neue Quelle ist ganz in der Nähe meines Hauses, mit sehr sauberem Wasser, das zum Trinken, Kochen und Waschen geeignet ist. Die Arbeitsbelastung und die Last des Wasserholens wird Geschichte.“

Helena Education (29) berichtet: „Die größte Herausforderung, als ich in diesem Dorf geheiratet habe, war Wasser. Ich verbrachte jeden Tag mehr als vier Stunden damit, Wasser zu holen.“ Es sei zeit- und energieaufwendig gewesen. Die Situation sei dadurch verschärft, dass sie noch sehr kleine Kinder hatte und diese entweder zum Wasserholen mitnehmen oder beim Vater oder einem Nachbarn lassen musste. „Jetzt befindet sich die Entnahmestelle für sehr sauberes Wasser in Steinwurfentfernung“, sagt sie.

„Bisher haben wir noch keinen Einbruch erlebt. Vielen Dank an unsere deutschen Freunde und möge unser Gott sie segnen.“