Bornheim Sie ist Teil der Roisdorfer Geschichte und kehrt bald an ihren ursprünglichen Ort zurück: die historische Wasserpumpe komplettiert den Bornheimer Brunnenweg.
Die historische Roisdorfer Wasserpumpe, die seit Jahren auf einer Grünfläche am Parkplatz des Bornheimer Rathauses steht, wird nun endlich in ihre alte Heimat zurückkehren. Der Bornheimer Heimat- und Eifelverein wird die gusseiserne Hubpumpe, die im Eigentum der Stadt bleibt, demontieren, auf eigene Kosten restaurieren lassen und sie an ihrem neuen Standort „Auf der Lüste“ am Bornheimer Bach installieren.
Damit folgte der Ausschuss für Stadtentwicklung mehrheitlich dem Vorschlag der Verwaltung. Der zuvor eingebrachte Antrag von SPD und ABB, zuerst noch eine geeignete Stelle in Roisdorf unter Einbeziehung auch der Heimatfreunde zu suchen, wurde klar abgelehnt. Harald Stadler (SPD) brachte den historischen Standort der Pumpe an der Brunnenstraße zur Sprache. Dabei handelte es sich um einen früheren Vorschlag der Heimatfreunde. Grund genug für Stadler, den Verein bei der Standortsuche dabei haben zu wollen.
Kritik an SPD und ABB
Über den Vorstoß von SPD und ABB zeigte sich die Vorsitzende des Heimat- und Eifelvereins, Hilla Farnschläder, noch nach der Sitzung erschüttert: „Wir haben die bisherigen Genehmigungen eingeholt, finanzieren alles und haben die Folgekosten zu tragen. Da kann man solch eine Idee nicht bringen.“ Auch Ernst Gierlich als Chef der Heimatfreunde distanzierte sich vom gestellten Antrag der beiden Parteien und machte deutlich, dass sie diesbezüglich überhaupt nichts unternommen hätten und er die Aktion des Heimat- und Eifelvereins unterstütze.
Schon 2019 sollte die Pumpe verlegt werden. Damals stimmte der Stadtentwicklungsausschuss für eine Versetzung an die Herseler Rheinstraße 190. Ein Vorhaben, das nicht zustande kam, weil der Herseler Antragsteller sich zurückgezogen hatte. „Dann versuchten wir einen neuen Ratsbeschluss zu erwirken. In der Zwischenzeit hatte der Eifelverein allerdings sein Konzept erarbeitet“, erklärte Gierlich.
Danach wird die ehemalige Roisdorfer Dorfpumpe, die 1877 aufgestellt wurde, nachdem der Gemeinderat den Bau eines neuen Brunnens samt Pumpe für das untere Dorf beschlossen hatte, Teil eines Themenwanderwegs, des sogenannten „Bornheimer Quellenweges“, sein. Er soll im kommenden Frühjahr eröffnet werden. Auf einem zwölf Kilometer langen Wanderweg durch Roisdorf, Botzdorf, Brenig und übers Ville-Plateau wird an acht Stationen die Geschichte der Wasserversorgung im Vorgebirge erläutert.
Die Bandbreite der historischen Überreste reicht von der römischen Trajanusquelle des Roisdorfer Mineralbrunnens über die Wasserhochbehälter aus dem Jahr 1913 am Schützenplatz bis hin zur gusseisernen Handpumpe „Auf der Lüste“. Die Restaurierung der Pumpe, die noch bis 1945 an der Brunnenstraße in Gebrauch war und 1960 demontiert wurde, erfolgt nur äußerlich. Sie wird entrostet und grau angestrichen. In einen funktionsfähigen Zustand wird sie nicht versetzt, da die Korrosion im Inneren zu stark fortgeschritten ist und es außerdem am neuen Standort keinen Wasseranschluss und -ablauf gibt. Beibehalten wird aus Sicherheits- und Haftungsgründen die Arretierung des Schwengels, zumal eine Beweglichkeit auch Anreiz für Vandalismus bietet.