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Der zweite Tag der Großübung von Deutscher Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) und Technischem Hilfswerk (THW) beginnt mit einem Paukenschlag. Während der morgendlichen Dämmerung scheint die Wohnsituation in der Bleiche aus dem Ruder zu laufen. Dort sind mehrere Personen wegen des Hochwassers eingeschlossen – so die Annahme des gestellten Szenarios. Es ist die Rede von mehreren Betrunkenen.
DLRG und THW machen sich von Klein Venedig, wo sie ihr Basislager aufgeschlagen haben, mit mehreren Booten zum Seerhein auf. Mit dabei ist auch Julian Meichsner von der DLRG Düsseldorf. Er ist wie seine Kameraden Mitglied des EU-weit organisierten Moduls für Hochwasserrettung mittels Booten (“Flood Rescue using Boats“ FRB), das weltweit zum Einsatz kommen kann. „Wir haben in dem Restaurant zehn Personen vorgefunden, die vom Hochwasser eigeschlossen waren. Wir haben eines unserer Boote vor einem der Fenster festgemacht“, schildert Meichsner die Vorgehensweise. Über eine Teleskopleiter konnten sieben Personen recht problemlos in Sicherheit gebracht werden.
„Die letzten drei waren alkoholisiert und mussten speziell von oben und von unten gesichert werden“, berichtet er weiter über das Voranschreiten der Übung. Julian Meichsner musste glücklicherweise seine speziellen Kenntnisse als Strömungsretter (ein Schwimmer mit einer Ausbildung zur Rettung von Personen in schnell fließendem Gewässer) nicht einsetzen, alle Personen konnten in die Boote verteilt werden.
Weniger Glück hatte gegen Mittag die Mannschaft eines THW-Bootes beim Rheinstrandbad. Dorthin hatten sie, wie zuvor anderswo, Essen an die vom Hochwasser Eingeschlossenen zu liefern. Drei Personen ging es nicht schnell genug, sie sprangen in das kühle Wasser. So musste sich die Bootbesatzung flugs vom Essenlieferanten zum Retter wandeln und die drei Übermütigen aus dem Wasser ziehen.
Am späten Vormittag kam ein Hochwasserrettungsboot zum Einsatz, um sechs Personen aufzunehmen, die sich vor dem steigenden Wasser in die Sankt-Martins-Kapelle im Konstanzer Paradies geflüchtet hatten. Dieses Boot kann in Untiefen auf Rollen fortbewegt werden. Üblicherweise wird davon ausgegangen, dass diese Passagen nur sehr kurz sind, denn die Besatzung muss aussteigen und das Boot selbst schieben. Ist das Wasser etwa knietief, dürfte das kein großes Problem sein, denn der Auftrieb erleichtert das Fortkommen. Doch während der Übung gab es in der Fischenzstraße kein Wasser, so dass der Transport auf den Pflastersteinen zu einem rechten Gewürge geriet. Retter und Gerettete – letztere hatten gut lachen, saßen sie doch entspannt auf den Bänken im Boot – nahmen es mit Humor.
Am Abend zuvor hatte das FRB-Team zusätzlich die Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehr Konstanz benötigt. An der Schmugglerbucht war es zu einem Gebäudebrand – dargestellt durch ein riesiges Holzfeuer – gekommen. Ein Löschfahrzeug und eine tragbare Pumpe wurden mittels Booten dorthin verfrachtet.
Christian Rössler vom DLRG Konstanz ist auf DLRG-Bundesebene für den Bereich Versorgung innerhalb des FRB-Moduls zuständig. Er hat die Übung federführend gestaltet. „Ich war drei Monate lang dran. Jetzt habe ich extra zwei Wochen Urlaub genommen“, schildert er den ehrenamtlich geleisteten Aufwand. „Das Drehbuch wurde soweit gut abgearbeitet. Wir haben ein paar Probleme im Sicherheitsbereich festgestellt. Zu der Übung wird es noch eine Nachbereitung geben“, fasst Rössler die Bilanz zusammen.
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